Kommunaler Gesundheitsmoderator Dirk Knappmann organisiert 6. Mehrgenerationenwoche in Gladbeck

Gladbeck erhielt in diesem Jahr bereits zweimal bundesweite Anerkennung und Auszeichnungen. Im Februar wurde der Verein SfbB Gladbeck, "Stützpunktverein Integration durch Sport“ für seine vorbildlichen Aktivitäten beim Sport für Menschen mit Migrationshintergrund im April in Berlin für seine Arbeit bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ausgezeichnet. Im April würdigte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) und der kommunalen Spitzenverbände die vorbildliche Arbeit der Stadt Gladbeck zur Bewegungs- und Mobilitätsförderung bei älteren Menschen. Gladbeck belegte den zweiten Platz bei den kreisfreien Städten im bundesweiten Wettbewerb „Gesund älter werden in der Kommune - bewegt und mobil“. Bewegung, Spiel und Sport, gesunde und bewegungsfördernde Lebensbedingungen und damit präventive Hilfen zur Gesundheit sind Schwerpunkte in dieser familienfreundlichen Stadt.

Ein weiterer Baustein in diesem Bewegungs- und Gesundheitsnetzwerk war die in enger Kooperation des Vereins SfbB Gladbeck (Sport für bewegte Bürger), dem Seniorenbeirat der Stadt und der Stadt Gladbeck durchgeführte 6. Interkulturelle Gladbecker Mehrgenerationenwoche. Ein Höhepunkt dieser Veranstaltungsserie war die Dialogveranstaltung zur „Gesundheitsförderung in dem Kommune- Wege zu einer bewegten und gesunden Stadtgesellschaft“, die der Gesundheitsmoderator Dirk Knappmann organisiert hatte.

Mit der peb-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich konnte eine renommierte und ausgewiesene Gesundheitsexpertin und Sportwissenschaftlerin als Expertin und Referentin gewonnen werden und appellierte an die zahlreich erschienenen Besucher, sich im täglichen Leben wieder mehr zu bewegen und sich von der „Sitzmentalität“ zu verabschieden. Sie empfahl, am Tag 10.000 Schritte zu tun und dies mit einem Schrittzähler zu kontrollieren. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ralf Laskowski, Chefredakteur von Radio Emscher Lippe.

Vor den Grußworten von Bürgermeister Ulrich Roland und von Petra Völker vom LSB NRW und KSB Recklinghausen präsentierte sich der Bewegungskindergarten Frochtwinkel unter der Leitung von Elke Rütter und zeigte in beeindruckender Art und Weise den Zusammenhang zwischen Bewegungslernen und Bildung durch Visualisierung des Kindergartenalltags auf. Jedes Kind durfte mit übergroßen Würfeln dreimal würfeln. Ein Würfel war mit Zahlen beschriftet, die anderen beiden mit Symbolen zur Art der Fortbewegung und zu speziellen Bewegungsformen. Zahlen lernen auf eine ganz besondere Art: Erkennen, benennen und umsetzen. Die Knirpse vom Frochtwinkel lösten ihre Aufgaben mit Bravour und ernteten dafür viel Beifall.

In einer hoch interessanten und fesselnden Art und Weise informierte Prof. Ungerer-Röhrich über die fehlenden Bewegungsmöglichkeiten für unsere Kinder. Die Lebensgewohnheiten der Kinder haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten entscheidend verändert. Der Gesundheitszustand und die motorischen Fähigkeiten haben sich in dieser Zeit bei den Kindern nachhaltig verschlechtert. Übergewicht, Bewegungsmangel und Verhaltensauffälligkeiten führen signifikant zu gesundheitlichen Einschränkungen, wie HKS und Diabetes. Und: Überall gibt es Kinder, die nicht springen, balancieren oder herumtollen, weil sie unbeweglicher geworden sind  

Prof. Ungerer-Röhrich sieht Gladbeck auf einem guten Wege, Antworten und Lösungen zu finden und lobte Bürgermeister Ulrich Roland, der sich an die Spitze des Prozesses einer bewegten und gesunden Stadtgesellschaft gestellt habe, Es sei jedoch noch viel zu tun. Die Kommune habe die Aufgabe, zu moderieren, zu unterstützen und für die notwendigen Rahmenbedingungen zu sorgen. „Es kommt nicht allein darauf an, einen Kindergarten mit Bewegungs- und Gestaltungsmöglichkeiten zu errichten. Entscheidend ist ein gemeinsames Bewusstsein aller Beteiligten und dass die inhaltliche Ausrichtung als Ziel auch dauerhaft gelebt wird“ so Prof. Ungerer-Röhrich. „Gesundheitsförderung muss Einzug in den Tagesablauf der Kindergärten und Schulen halten. Kinder und Jugendliche benötigen angstfreie natürliche Bewegung zur individuellen Förderung. Bildung und Bewegung stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Alle Eltern und Großeltern sollen deshalb ein Vorbild für die Jugend sein. Generationen übergreifende Aktivitäten sind ein guter Ansatz“.

Nach einer ,,bewegten Pause“, in der Christa Oehmke vom SfbB Gladbeck, die Besucher im Ratssaal zu diversen Gymnastikübungen animierte, ging es in dem lebendigen Dialog mit den Besuchern und den Experten um Beispiele aus der Praxis. Moderator Ralf Laskowski berichtete über die Erfahrungen mit seiner Tochter, die eine Grundschule besucht. Gern würden sie ihre Tochter mit dem Fahrrad zur Schule schicken. Dies habe jedoch die Schulleitung untersagt. Bürgermeister Roland wies darauf hin, dass es hierfür keine rechtliche Grundlage gebe. In der Praxis seien aber Beschränkungen durch die Schulleitung möglich.

Weiterbildung Kommunale Gesundheitsmoderation

Die Weiterbildung Kommunale Gesundheitsmoderation wurde 2013/14 im Rahmen von IN FORM entwickelt und erprobt. Sie richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus kommunalen Verwaltungen, die für die Gesundheitsförderung in ihrer Kommune zuständig sind und eine ressortübergreifende Strategie entwickeln möchten.

 

© Andreas Gärtner

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